Die Depression gehört zu den häufigsten Erkrankungen in westlichen Industrieländern.

Sie ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung.

Nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums leiden ca. 4 Millionen Deutsche an einer Depression, bei ca. 10 Millionen ist bis zum 65. Lebensjahr wenigstens einmal eine Depression aufgetreten.

Krankheitszeichen der Depression (Symptomatik)

Die Depression ist gekennzeichnet durch das Zusammentreffen verschiedener Krankheitszeichen, die in unterschiedlicher Ausprägung auftreten können. Hierzu zählen

  • eine gedrückte Stimmungslage,
  • die verminderte Fähigkeit, Freude und Interesse zu empfinden,
  • sowie eine erhöhte Ermüdbarkeit.

Je nach dem Ausprägungsgrad zeigen sich zudem Gefühle der Hilf- und Hoffnungslosigkeit, Schlafstörungen, eine Störung des seelischen und körperlichen Antriebs, häufig bei gleichzeitiger innerer Unruhe, Konzentrationsstörungen,  sowie eine Neigung zu Selbstentwertung, Schuldgefühlen und Minderwertigkeitsgefühlen, sowie Angst. Ein fortwährendes Gedankenkreisen wird oft als quälend empfunden, zumal, wenn es ein morgendliches Früherwachen begleitet.

Auch körperliche Beschwerden können einen Hinweis auf depressive Störungen geben. Menschen, die unter einer Depression leiden, beklagen – oft über längere Zeit bestehende – Schmerzen, Appetitstörungen, sexuelle Funktionsstörungen, oder aber diffuse Gefühle bleierner Schwere.

Gemeinsam ist den Symptomen der depressiven Erkrankung, dass sie die Möglichkeiten der Alltagsbewältigung in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigen können. Das kann von einem Gefühl stärkerer Belastung durch ansonsten problemlos zu bewältigende Aufgaben, bis hin zur völligen Überforderung oder dem Versagen in einfachsten Aktivitäten des alltäglichen Lebens reichen.

Formen und Ursachen

Man unterscheidet verschiedene Formen der Depression. So können depressive Störungen z.B.

  • auf eine seelische, soziale (z.B. am Arbeitsplatz) oder körperliche Belastung begrenzt sein (reaktive Depression),
  • einer längerdauernden Beeinträchtigung der Verarbeitung o.g. Belastungen folgen (sog. depressive Anpassungsstörung)
  • einen Hinweis auf seelische Konflikte geben, die einen lebensgeschichtlichen Zusammenhang haben (neurotische Depression),
  • als Teil einer besonderen Persönlichkeitsentwicklung zu verstehen sein (depressive Persönlichkeitsstörung)
  • oder keine erkennbare Ursache, jedoch einen besonders schweren Verlauf aufweisen (endogene Depression).
  • Körperliche oder seelische Traumatisierungen können ebenfalls eine Ursache für depressive Erkrankungen bilden.

Wissenschaftliche Untersuchungen verweisen auf eine genetische Disposition bei bestimmten Formen der Depression. Aber auch bestimmte körperliche Erkrankungen, wie auch Medikamente und Suchtmittel, können depressive Störungen hervorrufen (organische Depression, pharmakogene Depression, stoffgebundene Depression).

Diagnostik

Aufgrund der Vielfalt der mit einer Depression einhergehenden Beschwerden, der damit einher gehenden Beeinträchtigungen, aber auch der unterschiedlichen, möglichen Ursachen einer Depression, erfolgt die Diagnose oft durch den Hausarzt, häufiger noch durch einen Facharzt für Psychiatrie oder Psychosomatische/Psychotherapeutische Medizin. Hier erhalten Sie auch wichtige Hinweise auf mögliche Behandlungsformen, die bei der Bewältigung bzw. Heilung einer Depression helfen können.

Behandlungsmöglichkeiten der Depression

Oft werden zur Behandlung depressiver Störungen verschiedene Ansätze kombiniert. Medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungen werden einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt. Welche Behandlungsform geeignet ist, entscheidet sich anhand der jeweiligen Form der Erkrankung, des Krankheitsverlaufs, aber auch des Schweregrades der Krankheitssymptome.

Psychotherapeutische Behandlung

Die tiefenpsychologisch fundierte sowie die analytische Psychotherapie werden erfolgreich eingesetzt bei Depressionen, bei denen lebensgeschichtliche Entwicklungen sowie seelische Konflikte eine bedeutsame Rolle spielen. Verhaltenstherapeutische Behandlungsansätze können wirksame Hilfen für die Bewältigung einer depressiven Störung bieten, wenn das Verständnis psychodynamischer Hintergründe, die zur Erkrankung geführt haben oder diese aufrechterhalten, in den Hintergrund tritt.

Eine kompetente Beratung, die alle genannten Umstände berücksichtigt, ist jedoch in jedem Fall ratsam, so dass die für den Einzelfall geeignete Auswahl einer Therapieform erfolgen kann. Hierfür bilden psychotherapeutische Erstgespräche eine wichtige Grundlage.